Die ersten Kartons sind gepackt

Schulpastoral ganz praktisch: Lingener Jugendliche starten Geschenkaktion für Kinder

Geschenkaktion

 

Nicht allen Kindern geht es gut. Und nicht alle bekommen zu Weihnachten Geschenke. Jugendliche des Lingener Gymnasiums Georgianum starten deshalb in ihrer Schule eine große Aktion.

Magnus Reinel holt die Wunschzettel aus der Box und verteilt sie an seine Mitschüler. „Schaut mal, was da steht“, sagt der 16-Jährige. Die kleine Samira hätte gern eine Puppe zu Weihnachten, Leon hofft auf ein Spielzeugauto und Kian möchte gern Legosteine. Keine ungewöhnlichen Wünsche – aber für diese Kinder bedeutet ein Geschenk sehr viel. Weil sie als Flüchtlinge weit weg von zu Hause sind. Weil sie nicht unbeschwert zusammen mit ihrer Familie Weihnachten feiern können. „Wir vergessen manchmal, wie gut es uns geht“, sagt Doreen Schülting nachdenklich. Die Jugendlichen, die an diesem Nachmittag zusammensitzen, gehören der Arbeitsgemeinschaft (AG) Schulpastoral am Lingener Gymnasium Georgianum an. Mit ihren Lehrerinnen Stefanie Merscher, Melanie

Kamps sowie Gemeindereferentin Maria Bruns planen sie eine Geschenkaktion für Kinder und Jugendliche in Not. Das Thema berührt die Schüler unmittelbar. Seit Mitte Oktober leben in ihrer Turnhalle Flüchtlingsfamilien. „Sonst war das weit weg. Jetzt haben wir diese Schicksale ganz nah, gleich nebenan“, sagt Patricia Kotte. Annelen Schnieders hat schon bei der Essensausgabe mitgeholfen. Und eigentlich würden sie und die anderen Georgianer gerne noch mehr machen. Wie durch die Geschenkaktion.

Wie das funktioniert? Die AG‘ler haben in allen Klassen des Gymnasiums ihr Projekt vorgestellt. Bis zum 11. Dezember können sich die Schüler überlegen, was sie dafür spenden wollen. Und dann Päckchen im Wert von zehn und 20 Euro packen: mit Spielzeug, Büchern, Buntstiften, warmen Mützen, Kinogutscheinen oder Schokolade. Die ersten Kartons sind schon fertig. Zu Weihnachten sollen die Geschenke mit dem Jugendamt, dem Sozialdienst katholischer Frauen, dem Verein für soziale Dienste und der Lingener Tafel übergeben werden. Zum Teil fahren die AG-Schüler mit: ins Stadtgebiet, nach Emsbüren und Twist.

Stefanie Merscher beobachtet mit einem frohen Lächeln, wie engagiert ihre Schüler sind. Sie leitet die AG Schulpastoral, in Zusammenarbeit mit Gemeindereferentin Maria Bruns aus der Maria-Königin-Gemeinde. Einmal in der Woche treffen sich dabei nachmittags 45 Jugendliche aus den Jahrgangsstufen 9 bis 12. Freiwillig und mit großem Eifer beschäftigen sie sich mit sozialen und religiösen Themen. Damit wird ein Projekt des Bistums fortgesetzt. […]

 

Kirchenbote des Bistums Osnabrück, Nr. 48 vom 29. November 2015