Lingener Tagespost vom 11.06.2013
Durch gemeinsame Proben Reibungsverluste minimieren und Synergien nutzen
Auf eine intensive Zusammenarbeit zwischen der Musikschule und dem Gymnasium Georgianum freuen sich (v.l.) Schulleiter Manfred Heuer, der Kreisschuldezernent Martin Gerenkamp, der Fachobmann für Musik Tobias Bako und Musikschuldirektor Martin Nieswandt. Foto: Sebastian von Melle
„Emsländische Musiker gehören zu einer großen Familie.“ Dies sagt Martin Gerenkamp, Schuldezernent des Landkreises und Vorsitzender der Musikschule des Emslandes. „Die Betonung liegt auf beiden Aspekten: Groß ist die Szene derer, die Musik machen, und sie tun das in einer familiären Atmosphäre. Man kennt sich und profitiert von vielen Querverbindungen.“
Viele Kooperationen bei der Planung und Durchführung musikalischer Veranstaltungen hätten sich längst bewährt, weil sich dadurch Reibungsverluste minimieren und Synergien nutzen ließen, meint auch Musikschuldirektor Martin Nieswandt und verkündet in einem Gespräch mit unserer Zeitung: „Gemeinsam handeln – nach dieser Devise startet nach den Sommerferien ein Orchesterprojekt der Musikschule und des Gymnasiums Georgianum.“
In einer zunächst auf ein Jahr begrenzten Pilotphase werden ab August zwei Lingener Musikschulorchester, Streicherchor und Sinfonietta mit den Orchesterangeboten am Gymnasium fusionieren, so Nieswandt, der die größte Musikschule Niedersachsens seit genau einem Jahr leitet. „Unter dem Eindruck der steigenden Belastungen der Schüler in Zeiten von G8 und Ganztagsschule haben sich die beiden Bildungseinrichtungen zu diesem Schritt entschieden. Wir wollen die Lingener Orchesterlandschaft stärken und stabile Teilnehmerzahlen auf beiden Seiten gewährleisten, aber auch ein entlastendes positives Signal setzen und neue Türen öffnen.“ Bisher seien die Schüler in ihrer Freizeit in die Musikschule gegangen, künftig komme die Musikschule ins Gymnasium. Sogar Einzelunterricht sei im Anschluss an Orchesterproben möglich.
Auch der Fachobmann Musik des Georgianums, Tobias Bako, erhofft sich von der Zusammenarbeit eine Vereinfachung für die Schüler, deren Zeitfenster immer enger würden. „Mit unseren guten räumlichen Bedingungen können wir der Musikschule dienen, von ihren Erfahrungen vor allem im Streicherbereich profitieren und so Synergieeffekte für die Schüler nutzen.“
Der Leiter des Gymnasiums, Manfred Heuer, ebenfalls ein Jahr im Amt, zeigt sich höchst erfreut über die neue Entwicklungsmöglichkeit im Fachbereich Musik. „Als Herr Nieswandt und ich uns kennenlernten, hatten wir denselben Wunsch, hier etwas voranzubringen. Unterricht, Mittagessen und Orchesterprobe am selben Ort, das ist ökonomisch sinnvoll.“ Das Georgianum gehe neugierig und aufgeschlossen in die Startphase.