Lingen: Vom 29. bis 31. August 2025 leuchtete nicht nur der Spätsommerhimmel, sondern auch die Stadt in einem kräftigen Rot. Nicht zu übersehen waren die traditionellen Abiturmützen der ehemaligen Abiturienten des Gymnasiums Georgianum und Johanneums. Zum 18. Mal feierten über 600 Ehemalige beider Gymnasien, vom frischen Abiturienten bis hin zu Jahrgängen, die schon seit fünf, sechs, sieben Jahrzehnten im Berufsleben und Ruhestand unterwegs sind, ihre Wiedersehensfeier.

Der traditionelle Fackelzug vom Pferdemarkt durch die Innenstadt bis zur Wilhelmshöhe eröffnete am Freitagabend das Programm und führte zahlreiche Gäste zum Begrüßungsabend zusammen.


In der Aula des Gymnasiums Georgianum fand samstags neben der Generalversammlung der akademische Festakt statt.


Mit Professor Dr. med. Carsten Rickers erlebten die Gäste einen ganz besonderen Festredner. Nach dem Abitur 1984 begann der Studien- und Karriereweg des Mediziners 1986 in Münster und der Promotion 1993. Die anschließende Facharztausbildung erfolgte am UKE in Hamburg. Weitere Stationen waren renommierte Universitäten sowie ab 2000 verschiedene Forschungsaufenthalt in den USA. 2005 erfolgte die Habilitation durch die Fakultät Hamburg. Neben seiner herausfordernden medizinischen Arbeit schrieb er über 90 wissenschaftliche Publikationen und Buchbeiträge.
Unter dem Titel „ Medicus curat – nataura sanat – Fortschritte in der Herz- Kreislaufmedizin“, beleuchtete der Mediziner den Sinnspruch: „Der Arzt behandelt – die Natur heilt.“



Schulleiter Lucas Sieberg verwies auf die lebendige Verbundenheit zur Schule und der Stadt Lingen und bezeichnete das „stramme Programm als einzigartiges, generationenübergreifendes Gesamterlebnis und als eine bleibende Wertschätzung einer beständigen Schulgemeinschaft.“


Am Sonntag hieß es dann auf dem Professorenplatz im ökumenischen Gottesdienst mit Pastor Dr. Ernst Pulsfort und Pastor Michael Grimmsmann „Erst beten, dann feiern.“
Der Frühschoppen auf dem Marktplatz ließ die Wiedersehensfreue noch einmal so richtig aufblühen, bevor sich die Gäste in alle Himmelsrichtungen verabschiedeten. Zurück innerhalb Deutschlands, nach Österreich, Abflug in die USA und sogar nach Australien.
Die zum Abitur verliehenen roten Mützen sind bis heute das sichtbare Band, das alle äußerlich und innerlich miteinander verbindet und waren unübersehbares Zeichen des Mottos: „Wo Erinnerungen lebendig werden.“
2030 erklingt es wieder: Gaudeamus Igitur – Lasst uns also fröhlich sein.“. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das seinesgleichen sucht.
Text und Fotos: Johannes Franke