Von Trockeneis zu Elementarteilchen – unser Besuch an der WWU Münster

Nach einer etwa einstündigen Reise kamen wir, die zwei Physik-LKs des 13. Jahrgangs unter der Leitung von Fr. Friebert und Hr. Wichmann  am Gebäude für Angewandte Physik der WWU Münster an. Obwohl wir zunächst schockiert waren vom Anblick des alten Gebäudes mitten in einer riesigen Baustelle, freuten wir uns umso mehr über den anschließenden Vortrag des Doktoranden David Borgelt.

Gestartet sind wir mit theoretischen Grundlagen des Standardmodells der Kern- und Teilchenphysik anhand des Teilchenzoos. In diesem Vortrag erfuhren wir unter anderem woraus Protonen bestehen und haben eine Antwort auf die Ausgangsfrage: „Was ist ein Z-Boson?“ erhalten. Durch nahbare Anekdoten, wie Zitate von Sheldon Cooper, wurde der Vortrag als sehr lebendig, interessant und lehrreich wahrgenommen.

Im Anschluss durften wir unser neu erlerntes Wissen anhand einer selbst gebauten Nebelkammer ausprobieren, mit welcher wir die Flugbahnen von unter anderem Elektronen erkennen konnten. Hilfreich dabei waren Taschenlampen, ein Alkohol und Trockeneis. Mit Letzterem haben wir in Kombination mit Spülmittel und heißem Wasser ein bekanntes TikTok-Experiment durchgeführt, mit welchem Händewaschen zum Spaß wurde.

Beim Essen in der Mensa konnten wir dem Studentenalltag ein Stückchen näherkommen und schonmal ausprobieren, was uns in Zukunft erwarten kann. Dabei waren die meisten zu Beginn sehr überfordert, da wir ins kalte Wasser geschmissen wurden und nicht wussten, wie das Konzept vor Ort abläuft.

Nach unserer Mittagspause wurde eine Physik-Doktorantin, Ailec, zu uns eingeladen, um von ihrem Alltag als Physikerin zu erzählen. Nachdem wir einige Fragen stellen durften, auf welche wir passende Antworten erhielten, wie in einem typischen Q&A, wanderten wir in den einzigen Computerraum des Gebäudes, der etwa die Hälfte eines unserer Computerräume umfasst.

Dort haben wir, mithilfe des Programms HYPATIA, Echtwerte des ATLAS-Detektors ausgewertet. Dieser befindet sich am CERN in Genf und hilft beim Nachweis von Elementarteilchen. In Teams versuchten wir uns an dieser anspruchsvollen Aufgabe, um schlussendlich näherungsweise die Ruhemasse eines Z-Bosons bestimmen zu können.

Zum Abschluss erhielt jeder Teilnehmer der Masterclass ein Zertifikat, welches Türen in der MINT-Welt öffnen kann.

Um 18 Uhr waren wir wieder zeitig in Lingen, gefüllt mit neuen Eindrücken und neuem Wissen.

Text: Maria Serpe, Lena Koch und Laura Zilke

Fotos: Antje Friebert