„Raum der Stille“ am Gymnasium Georgianum

 

Feierstunde und Einsegnung

Einweihung 3Dechant Burke und Superintendent Dr. Brauer (2. von links) bei der Einsegnung des „Raumes der Stille“ am Gymnasium Georgianum in Lingen (Ems). Foto: Franke

Feierliche Stunde am Gymnasium Georgianum: Ein neu errichteter „Raum der Stille“ und zugleich besonderer Unterrichtsraum wurden vom Superintendenten des evangelischen-lutherischen Kirchenkreises Emsland-Bentheim, Dr. Bernd Brauer, und dem Dechanten an der Lingener Bonifatiuskirche, Thomas Burke, im Rahmen einer Einweihung eingesegnet.

Oberstudienrätin Brigitte Koring und Oberstudienrat Michael Vogt, die die Fachleitung Katholische bzw. Evangelische Religion an der Schule innehaben, stellten den zahlreichen Gästen, unter ihnen Vertreter des Landkreises Emsland als Schulträger, des Bistums Osnabrück, der Evangelischen-lutherischen Landeskirche Hannovers, der Lingener Kirchengemeinden, der Eltern- und Schülerschaft, der Hausmeister und Handwerker sowie der Schulleitung und Lehrerschaft, Entstehung, Konzept und Einrichtung des neuen „Raumes der Stille“ vor. Brigitte Koring betonte, dass bereits seit den 2000er Jahren Trauerfälle an den Schulen den Wunsch nach einem besonderen Ort der Trauer bestärkten, aber erst die Einrichtung des achtjährigen Gymnasiums die Auswahl eines zentralen und barrierefreien Raumes ermöglichte. Der neue Raum liegt in ruhiger Umgebung im mittleren Trakt des Gymnasiums und eröffnet einen Blick auf das schuleigene Biotop. Michael Vogt stellte den Umbau vor: So wurden Fußboden, Beleuchtung und Zimmerdecke erneuert, ein verdunklungsfähiger Vorhang, eine moderne audio-visuelle Ausstattung sowie verdeckte Farblichtleisten eingebaut. Mittelpunkt des grundsätzlich schlicht gehaltenen Raumes, so Brigitte Koring, ist ein doppelseitig gestaltetes Kreuz einer Künstlerin aus Süddeutschland. Das Kreuz kann von der Lehrkraft bzw. auf Wunsch der Lerngruppe gewendet werden und zeigt eine „farbig-vielgestaltige“ und eine „vorwiegend dunkel gehaltene Seite“. Das Kreuz ist jedoch auch abnehmbar und kann in einem Nachbarraum aufgehängt werde, so dass der Raum der Stille auch für eine Nutzung anlässlich nichtchristlich geprägter Anlässe offen sein soll. Der Raum, so Michael Vogt, stehe ganz im Rahmen des Bildungsauftrages des Nds. Schulgesetzes einer umfassenden Persönlichkeitsentwicklung, der u.a. auch die Förderung umfassender Wahrnehmungs- und Empfindungsmöglichkeiten vorsehe. Der Raum stehe nicht nur der Schulseelsorge bzw. dem an der Schule praktizierten Schulpastoralen Projekt, was zusammen mit dem Bistum begründet wurde, zur Verfügung, sondern neben dem Religionsunterricht auch anderen Fächern, wenn besondere Formen des Unterrichtes außerhalb des Klassenraumes umgesetzt werden sollen.

Die Schulvertreter dankten dem Förderverein des Gymnasiums Georgianum, dem Landkreis als Schulträger sowie dem Bistum Osnabrück und dem Schulwerk der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers für die Finanzierung dieses neuen Raumes. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von den Studienräten Maria Tilmann-Bürger und Johannes Badde sowie den Schülern Rabea Goldschweer und Friedrich Bürger.

Text: Eigenbericht