Schulleiter diskutieren über Besetzung von Rektorenstellen

Reger Austausch unter den Lehrkräften im Emsland beim zweiten Schulleitungstag in Papenburg

lt-2016-09-15-schulleiter-1Das Leitungsteam des Netzwerkes Schulen im Emsland berichtete von seiner Arbeit im vergangenen Jahr (v. l.): Günter Fiening, Petra Niewiera, Hannelen Hartke, Jan Riestenpatt, Manfred Heuer und Annette Guba. Foto: Ann-Kathrin Schweers

lt-2016-09-15-schulleiter-2Über wirksame Schulleitung sprach der ehemalige Professor der Technischen Universität Dortmund, Hans-Günter Rolff, beim zweiten Schulleitungstag in der HÖB. Foto: Ann-Kathrin Schweers

lt-2016-09-15-schulleiter-3Die neuen Mitglieder des Leitungsteams des Netzwerkes Schulen im Emsland begrüßten Frank Andreas (2. v.l.) von der Niedersächsischen Landesschulbehörde, Jörg Vollbrecht (3. v.l.) vom Bildungsbüro Emsland und Martin Gerenkamp (5. v.l.) vom Landkreis Emsland. Foto: Frank Botterschulte

Von Ann-Kathrin Schweers

Papenburg. Knapp 70 Schulleiter haben am zweiten Emsländischen Schulleitungstag in der Historisch-Ökologischen Bildungsstätte (HÖB) in Papenburg teilgenommen. Thema war unter anderem die Besetzung von Schulleiterstellen.

Für den Schulleitungstag müssten die Rektoren zwar einen ganzen Tag aus ihrem System heraus, doch das habe auch Vorteile, fand der Organisator und Bildungskoordinator des Landkreises Emsland, Günter Fiening. Zum Beispiel der Austausch mit den Anwesenden oder der Vortrag des ehemaligen Professors der Technischen Universität Dortmund, Hans-Günter Rolff, seien es wert, den Schulalltag für einen Tag zu verlassen.

Nicht in allen umliegenden Landkreisen würde man sich genug um Bildung bemühen. „Das ist im Emsland ganz anders“, sagte Fiening und fügte hinzu. „Hier findet ein ganz reger Austausch statt. Darüber sind wir froh.“ Den Schulleitungstag der Bildungsregion Emsland beschrieb Martin Gerenkamp, erster Kreisrat des Landkreises Emsland, als etwas besonderes. Trotz der guten Vernetzung unter Schulleitungen im Emsland gäbe es große Probleme in den Bildungseinrichtungen. Besonders zu nennen seien laut Gerenkamp die längeren Vakanzen und kommissarisch besetzten Positionen in den Schulleitungen in der Region.

Auch der Dezernent der niedersächsischen Landesschulbehörde, Frank Andreas, beschrieb die Lage zur Unterrichtsversorgung als angespannt. Außerdem sei die Inklusion Gerenkamp zufolge ein wichtiges Thema und die Flüchtlingssituation eine „große Herausforderung“.

Mit dem aktuellen Personalbestand der emsländischen Schulen seien die Herausforderungen jedoch kaum zu schaffen. „Die Sorgen und Nöte der Schulen bleiben uns nicht verborgen“, sagte er. Zwar sei der Landkreis für viele Bildungsangelegenheiten nicht zuständig, doch man unterstütze die Bildung im Emsland in „enger Abstimmung mit der Landesschulbehörde“.

Dazu zählt auch die Arbeit vom Leitungsteam des Netzwerkes Schulen im Emsland (Leine), das eine Arbeitsgruppe der Bildungsregion Emsland ist. Es wurde bei der ersten Veranstaltung im vergangenen Jahr als „Interessenvertretung Schulleitung“ gegründet. Dieses Team habe sich seitdem unter anderem damit beschäftigt, eine Fortbildung für Lehrpersonen anzubieten, die sich vorstellen können, eine Leitungsposition einzunehmen, erklärte Team-Mitglied Fiening. Die Gründe für die geringen Bewerberzahlen für Schulleiterposten, die unter anderem mit der Entlohnung zusammenhängen würden, könne das Team nicht ändern. Trotz allem bestehe dringender Handlungsbedarf. Interessierte sollen durch die Fortbildung besser auf eine mögliche Schulleiterstelle vorbereitet werden. Finanziert wird die Arbeit vom Leine durch den Bildungsfonds des Landkreises für die Bildungsregion Emsland, an dem sich auch die Kommunen und freie Träger beteiligen.

Das Leitungsteam vereint Schulleiter der verschiedenen Schulformen und arbeitet eng mit der Niedersächsischen Landesschulbehörde zusammen. Aktuell sind vier Vertreter aus Grundschulen, ein Vertreter eines Gymnasiums, ein Vertreter einer berufsbildenden Schule und zwei Vertreter aus dem Gesamt-, Oberschul- und Haupt- und Realschulbereich im Gremium. Vier Stellen mussten im Leitungsteam neu besetzt werden. Mit dabei sind ab sofort Martin Weber für die Gesamtschulen sowie Bettina Lukas, Ute Reker und Tanja Pavlitzek aus dem Grundschulbereich.

Lingener Tagespost vom 15.09.2016