Tipps vom Leichtathletik-Star

Leichtathletik-Paralympics Weltmeister David Behre am Georgianum – Klares Ziel in Rio

Die Sportklassen des Gymnasiums Georgianum aus Lingen hatten am Mittwoch ganz besonderen Besuch. Leichtathletik-Star David Behre war zu Gast und gab den Kindern aus Jahrgang 5 und 6 wertvolle Tipps zum Sprinten und Einblicke in das Leben eines Profis. „Das hat mega Spaß gemacht“, resümierte Schüler Justus Hilbers.

Der Weltmeister über 400 Meter, der bei einem Unfall im Alter von 20 Jahren beide Beine verlor, trainierte mit den über 50 Kindern an der Lauftechnik und beantwortete viele Fragen. Dabei wurden zwei Aspekte aus dem Bereich des Laufens besonders fokussiert. „Beim Start mit dem linken Fuß vorne, muss der rechte Arm vorne sein“, erklärte Behre den Kindern und wies daraufhin, dass der Po beim Laufen angespannt sein muss.

Bei seinem Unfall im Alter von 20 Jahren wurde Behre von einem Zug erfasst, als er bei geöffneten Schranken den Bahnübergang überqueren wollte. „Es ist ein medizinisches Wunder, dass ich den Unfall überlebt habe“, schilderte Behre den Kindern. Nach dem Unfall sah Behre ein Video von dem berühmten behinderten Leichtathleten Oscar Pistorius und nahm sich als Ziel auch Profi zu werden. „Ich wollte auch Sport machen. Das hat mich motiviert“, erzählte Behre, der auch schon vor dem Unfall ein klares Ziel verfolgte. „Ich wollte immer Profisportler werden.“

Dieses Ziel hat sich Behre verwirklicht. „Eine Tür ging zu, eine andere hat sich geöffnet. Heute lebe ich von dem Sport“, machte Behre aus seiner Situation das Beste und zeigte den Kindern, dass man auch schwere Schicksalsschläge positiv nutzen kann. „Die Kinder haben hier für ihr Leben viel gelernt“, war sich Sportfachobmann Wolfgang Stehr vom Georgianum sicher, der den Kontakt zu Behre über die BP-Lingen herstellte. „Die BP Europa SE ist seit 2015 Nationaler Förderer des Deutschen Behindertensportverbandes e.V. (DBS) und der Deutschen Paralympischen Mannschaft“, erklärt Pressesprecher Jochen Storm. Auf der Homepage heißt es. „Die Motivation und Top-Leistungen von Sportlern mit Behinderung beeindrucken und sind für BP als Unternehmen einmal mehr Inspiration, das Beste zu geben.“

Bei einem abschließenden Rennen ließ Behre den jungen Talenten aus den Jahrgängen 5/6 keine Chance. Mit seinen speziellen 30000 Euro teuren Prothesen lief er den besten Talenten aus den beiden Jahrgängen um Anna Böttcher, Steffen Möller und Jana Wahler locker davon. „Der ist ganz entspannt gelaufen und wir hatten trotzdem keine Chance“, war Böttcher angetan von der Leistung des Spitzensportlers. Alle Kinder hatten bei der Veranstaltung neben der Anstrengung auch viel Spaß. „Es ist sehr beeindruckend, wie sich die Kinder von dem Sportler begeistern lassen und mit welcher Freude sie hier selber laufen“, befand Schulleiter Manfred Heuer.

Behre schilderte den Kindern auch seine Zielsetzung für dieses Jahr. Bei den Paralympics im Sommer will der Leichtathlet in Rio über 400 Meter seine Bestzeit verbessern. „Ich will 46 Sekunden laufen.“ Bei der letzten WM hatte der mittlerweile 29-jährige 2015 in Katar eine Zeit von 48,42 Sekunden gelaufen und Gold geholt.

Stehr dankte Behre für seinen Besuch und fand lobende Worte. „Werde nach deiner Karriere Leichtathletiktrainer. Das war heute brillant.“

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Gruppenfoto mit dem Star in der Mitte

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Der Profi stellt sich den Fragen der Sportklassen-Kinder

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Dehnen

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Umziehen. David wechselt seine Prothesen.

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David gibt Tipps zum Laufen

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Matti Uchtmann präsentiert die Prothese, die David zum Laufen verwendet

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Wolfgang Stehr dankt David Behre

Weiterführende Links:

BP-Beitrag zum Weg von Behre nach Rio >>hier

Autor: Martin Glosemeyer

Bilder: Marc-Andre Kaufhold